Tag des Denkmals: Führung an der Kriegergedächniskapelle
Nicht vergessen ! Eine eindringliche Mahnung für den Frieden!
Am Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 lud die Kolpingfamilie Flörsheim gemeinsam mit Ihrem Mitglied und Kirchenführer Otmar Adelfang ein, die Geschichte der Flörsheimer Kriegergedächniskapelle näher kennen zu lernen.
Erbaut, beziehungsweise fertiggestellt, wurde die Kapelle 1928 für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Der kleine Rechteckbau mit eingezogener Apsis wurde aus Flörsheimer Kalkstein am südlichen Abhang des Geißenbergs errichtet. Eine kleine Treppenanlage führt zum Vorplatz, über der das Satteldach auf zwei Pfeilern hervorragt.
Das Gedenk- und Mahnmal wurde unter großen Anstrengungen der Flörsheimer Bevölkerung errichtet und hat für sie einen identitätsstiftenden Charakter.
Die Kriegergedächniskapelle ist heute ein christliches Mahnmal zum Gedenken an die Flörsheimer Opfer der der beiden Weltkriege und ein Mahnmal für den Frieden! Unter dem Motto „Nicht vergessen“ machte Otmar Adelfang eine Zeitreise zurück in die Weimarer Republik. Damals war in der Flörsheimer Bevölkerung das Bedürfnis sehr groß, einen Platz zu schaffen, um an die Verstorbenen des 1. Weltkrieges zu erinnern. Aus den Jahren zwischen 1925 und 1928 konnte Otmar Adelfang viele Geschichten aus der Entstehung dieser Gedenkstätte erzählen.
Vor der Kapelle erläuterte er die Entstehung des Gebäudes, seiner Schriftzüge und der beiden Namenstafeln neben dem Eingang; die die 104 im Ersten Weltkrieg gefallenen Flörsheimer nach Jahren sortiert aufführt.
Adelfang erinnerte auch an die Verdienste des Vereins Raabekazze, der 1994 und 2011 die dringend notwendige Dachsanierung und anschließend auch die Innenrenovierung der Kapelle übernahm.
Ebenso haben in der Vergangenheit immer wieder Mitglieder der Kolpingfamilie, (die Kapelle befindet sich im Besitz der Kirchengemeinde St. Gallus) die Aufgabe der Betreuung der Kapelle übernommen.
Zum Ende der informativen Führung lud Otmar Adelfang zu einem besinnlichen Abschluss ein: Nach einem musikalischem Beitrag folgte ein Gedenken an die Gefallenen aller Kriege. Hierbei verlas in diesem Jahr Stefanie Kohl vom Vorstand der Kolpingfamilie einen Feldbrief, den der in Russland gefallene Soldat Heinrich Möll zu Ostern 1942 an seine Eltern geschrieben hat.
Die diesjährigen Teilnehmer haben es sicher auch so empfunden: Diese Kapelle ist ein Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden!